Die KiBS-Datenerhebung 2020 begann vor und endete zum Anfang der Coronapandemie (Januar bis August 2020). Aus den Daten kann man daher auch Schlussfolgerungen zu den Veränderungen des Familienlebens am Anfang der Krise ziehen. Der ausführliche Bericht ist auf der Studienhomepage hier erhältlich
Zu den zentralen Befunden gehört, dass zunächst die Betreuungsbedarfe, die Eltern von Kinder im Alter unter drei Jahren äußern, konstant geblieben sind. Immerhin 49% nutzen oder hätten gerne einen Betreuungsplatz für ihr Kind. Auch die bekannten Unterschiede zwischen den westdeutschen Bundesländern und den ostdeutschen sowie den Stadtstaaten Hamburg und Berlin zeigen sich weiterhin. Allerdings nutzten nur 38% der Kinder unter einem Jahr einen Betreuungsplatz im Frühjahr und Sommer 2020. So verwundert es auch nicht, dass die Mehrheit der Eltern von Ein- und Zweijährigen aus beiden Landesteilen angibt mindestens einmal pro Woche Betreuungsprobleme zu haben. Für Kinder ab drei Jahren bis zur Einschulung zeigen die Daten die bekannt hohen (95%) Betreuungsquoten und dass nur wenige (2%) Prozent der Eltern einen ungedeckten Bedarf melden.
Besonders spannend sind die Daten, weil sie während der ersten Wochen der Pandemie erhoben wurden und so auch ein Bild über die Betreuungssituation zu Beginn der Pandemie geben. Die Corona-KiTa-Studie machte sich das zu Nutze und ergänzte eine engmaschige (monatliche) Befragung eben dieser Familien (Befunde sind hier: www.corona-kita-studie.de zu finden). Vor allem zu Beginn der Studie änderten v.a. Mütter ihre Arbeitszeiten oder -weise, nahmen Urlaub oder bauten Überstunden ab, um die Betreuung der Kinder sicherzustellen. Im Verlauf der Pandemie wurde das Bild immer differenzierter. Trotzdem blieb die Organisation der Kinderbetreuung auch in den Folgemonaten eine große Herausforderung für die Familien.